Die Rocinha ist die größte Favela von Rio de Janeiro

Die Rocinha in Rio de Janeiro, wo ca. 150.000 Bewohner in menschenunwürdigen Verhältnissen leben. Hinzu kommt die mächtige Präsenz der Drogenkartelle, die im Rahmen von Verteilungskämpfen und in Feindschaft mit der Polizei brutal agieren. Gewalt und ständige Schießereien sind an der Tagessordnung und schaffen ein Klima der Angst.

Hauptleidtragende dieser Lebenswelt sind die Kinder, die in einem menschenfeindlichen Umfeld aufwachsen und kaum eine Perspektive haben, da heraus zu kommen. Hinzu kommen die oft schwierigen familiären Bedingungen, unter denen sie aufwachsen müssen.

Häusliche Enge

Die Kinder leben überwiegend in kleinen Hütten, wo sie keinen Raum zur Entfaltung ihrer Begabungen und Interessen haben. In manchen Hütten gibt es nur einen Raum, der durch einen Vorhang getrennt ist, wo auf der einen Seite die Kinder und auf der anderen Seite die Eltern schlafen. Deshalb suchen sie ihren Freiraum außerhalb des Wohnbereichs, auf der Straße und mit Freunden, wo sie Gefahr laufen, auf die schiefe Bahn zu geraten.

Mangel an Zuwendung

Viele Eltern oder Erziehungsberechtigte sind mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert, weil sie ums Überleben kämpfen müssen. Sie beschränkt sich deshalb auf die elementaren Notwendigkeiten, wie Nahrung und Kleidung. Zuwendung wird so verstanden, die Kinder großzuziehen, aber nicht, sie mit Liebe zu selbstbestimmt handelnden Mitgliedern der Gesellschaft zu erziehen. Dazu wäre zumindest erforderlich, ihnen Selbstwertgefühl zu vermitteln und sie in ihren Fähigkeiten und Begabungen zu motivieren. Doch bei vielen geschieht genau das Gegenteil: Ihnen wird das Gefühl vermittelt, dass sie nichts wert sind.

 

Häusliche Gewalt

Die Überforderung der Eltern führt in einigen Fällen dazu, dass sie den Frust an ihren Kindern auslassen, indem sie jedes vermeintliche Fehlverhalten ihrer Kinder mit Schlägen bestrafen. Oft kommt auch Drogen- oder Alkoholsucht hinzu, bis hin zum Kindesmissbrauch, was zu einem Klima häuslicher Angst und zu seelischen Verletzungen der Kinder führt.

 

Die Dogenkartelle

sind die dominierende Macht in der Rocinha, die in fast allen Lebensbereichen ihre Präsenz zeigt. Sie bestimmen die Regeln des Zusammenlebens, sind Ordnungsmacht, und auch Ankläger und Richter bei Streitigkeiten. Ihre Strafen sind drakonisch und führen nicht selten zur Ermordung von Gegnern, die sich nicht ihrer Herrschaft unterwerfen.
Schon die Kinder werden als Drogenkuriere eingesetzt und geraten in den Sumpf der Bandenkriminalität.
Die Polizei und das Militär schaffen es nicht, das organisierte Verbrechen auszumerzen. Immer wieder gibt es Versuche, die verantwortlichen Drogenbosse zu finden und zu verhaften, was zu brutalen Schießereien führt.
Die Bewohner der Rocinha, besonders die Kinder leben in ständiger Angst, wann es wieder „losgeht“.

Die Politik

steht dem machtlos gegenüber und schafft es nicht, den Kindern faire Bildungschancen zu bieten, um ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen.

In der Rocinha gibt es zwar allgemeinbildende Schulen, sie erfüllen jedoch nur einen Minimalstandard, der gerade einmal für eine Elementarbildung ausreicht. Dabei wird die Entwicklung zu eigenständigem Denken und Handeln und zur Kreativität völlig ausgeblendet. Auch Fehlen für die Kinder gute Vorbilder, denen sie nacheifern wollen. Dagegen sind oft die Drogenbosse ihre Vorbilder, die ihnen das schnelle Geld versprechen.

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